Die Region Mühlviertler Alm gilt als Vorreiter in der ganzheitlichen Regionalentwicklung. Mit der Agenda 21 als Grundlage werden Bürgerbeteiligung, eigenständige Zukunftsarbeit und globale Nachhaltigkeitsziele (SDGs) seit beinahe 25 Jahren erfolgreich miteinander verbunden.
Dieses Engagement würdigte Klima- und Umweltlandesrat Stefan Kaineder bei der Übergabe des Sonderpreises für Umwelt und Nachhaltigkeit: „Die LEADER-Region Mühlviertler Alm ist ein Vorbild für langjähriges Engagement im Bereich nachhaltiger Regionalentwicklung.“
Das Aktionsprogramm der Lokalen Agenda 21 geht auf die UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro zurück. Weltweit haben sich seither unzählige Gemeinden und Regionen der Arbeit für eine nachhaltige Zukunft angeschlossen. Zuletzt wurde das Programm auf internationaler Ebene auf 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) ausgerichtet. Vorausschauend regte Johann Gradl, heute Ehrenobmann der Region, schon 2001 an, die Agenda 21 von der kommunalen Ebene auf die gesamte Region auszuweiten. Gemeinsam mit Franz Xaver Hölzl und weiteren engagierten Akteurinnen und Akteuren wurde der Prozess der Regionalen Agenda fest auf der Mühlviertler Alm etabliert.
Das Herzstück der Zukunftsarbeit ist eine umfassende Bürgerbeteiligung. Die dabei entworfenen Visionen und Leitbilder wurden in einem Zukunftsprofil 2030 dargestellt, welches digital oder gedruckt beim Verband erhältlich ist.
Mit innovativen Projekten wie der Klimaschutzinitiative Paris-Mühlviertler Alm hat die Region gezeigt, wie Klimabewusstsein aktiv gefördert werden kann. 130 Teilnehmende setzten in 214 Challenges Maßnahmen um, die nicht nur CO₂ reduzierten, sondern auch den nachhaltigen Konsum stärkten. Eine Klimaumfrage mit 279 Teilnehmenden gab zudem wertvolle Impulse, die in regelmäßigen Klimastammtischen weiter diskutiert werden.
Die Ernennung zur FAIRTRADE-Region Mühlviertler Alm im Jahr 2022 unterstreicht das Engagement für globale Solidarität und Klimaschutz. Mit Unterstützung von Organisationen wie Südwind OÖ und Klimabündnis OÖ wurde eine Brücke zwischen lokalem Handeln und globaler Verantwortung geschlagen. Auch wirtschaftliche Innovation wird großgeschrieben: Das „Unternehmer:innennetzwerk“ bekennt sich zu einer starken Regionalwirtschaft – kombiniert mit einem klaren Appell an Konsumenten, auf regionalen Einkauf zu setzen.
Bildungsangebote wie der Lehrgang „Kreislaufwirtschaft“ betonen gleichfalls das Verständnis für zirkuläre Wertschöpfung: „Nur was wir in der Region produzieren und kaufen, stärkt uns.“
Mit dem neuen LEADER-Projekt „Regionale Agenda 2024–2027 – Tüfteln für die Region“ will die Region die Bürgerbeteiligung weiter vertiefen, sowie wirksame „Zukunftserzählungen“ und konkrete Ideen für eine nachhaltige Alltagsgestaltung anregen, denn ein attraktives Zukunftsbild führt zu entschlossenem Handeln.